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Mit dem Einkaufen fortfahrenBerge waren das bisherige Metier des 27-jährigen Berchtesgadeners Toni Palzer. Und sie bleiben es auch, zumindest teilweise. Was sich allerdings ändert ist das Fortbewegungsmittel. Statt mit Skiern oder zu Fuß wird Toni in Zukunft vorwiegend mit seinem Drahtesel unterwegs sein. Wir haben mit ihm nach seiner ersten und vor seiner zweiten Karriere gesprochen.
Du wurdest zum Abschluss Deiner Laufbahn als Skibergsteiger nochmals Vizeweltmeister im "Vertical". Was bliebt von Deiner letzten ISMF Weltcup Saison, der Abschiedstour?
Toni Palzer: Insgesamt ein gutes Gefühl, auch wenn etwas Wehmut dabei ist. Meine Form war den ganzen Winter über gut, nur leider verfolgte mich immer wieder das Materialpech. Mit WM-Silber hatte ich natürlich einen genialen Abschluss.
Toni Palzer: "Der Straßenradsport faszinierte mich schon immer, schließlich klebte ich etwa während der Tour stundenlang am Fernseher, um mir den "Schmarrn" anzusehen."
Du wechselst zum Straßenradsport und steigst als Profi bei Bora-Hansgrohe ein. Wie kam es dazu?
Toni Palzer: Ich suchte nach 13 Jahren Skibergsteigern nach einer Veränderung. Der Straßenradsport faszinierte mich schon immer, schließlich klebte ich etwa während der Tour stundenlang am Fernseher, um mir den "Schmarrn" anzusehen. In keiner anderen Sportart gibt es so große Trainings- und Rennumfänge. Das ist hochspannend und anziehend zugleich. Nach einem Trainerwechsel im Vorjahr ergab sich dann die Möglichkeit bei BORA Hans Grohe einzusteigen. Das Timing passte und ich nutze die Chance. Eigentlich wird hier ein Lebenstraum wahr.
Welche langfristigen Ziele setzt Du Dir? Ganz ehrlich, wovon träumst Du?
Toni Palzer: Ich gehe da mit einem gesunden Menschenverstand rein und will bestehen, einfach nur bestehen. Als Quereinsteiger wäre es schon ein riesen Erfolg, wenn ich mich in den nächsten zwei bis drei Jahren im Team als solider und verlässlicher Helfer etablieren könnte.
Das bedeutet: "Bestehen" in allen großen Rundfahrten?
Toni Palzer: Ich würde sehr gerne einmal den Giro und die Vuelta fahren. Einen Start bei der Tour de France halte ich aus jetziger Sicht für eher unrealistisch, denn bei der Tour stehen die besten 19 Rennställe mit ihren jeweils besten 8 Fahrern am Start. Los gehen wird es heuer jedenfalls mit der "Tour of the Alps" und darauf freue ich mich schon sehr.
Toni Palzer: "Angst darf man keine haben. Ich muss noch so einiges am Rad und im Peloton lernen. Davor habe ich Respekt."
Gibt es etwas, vor dem Du Angst hast?
Toni Palzer: Angst darf man keine haben. Ich muss noch so einiges am Rad und im Peloton lernen. Davor habe ich Respekt.
Wo siehst Du Deine größtes Defizite?
Toni Palzer: Das Zeitfahren wird sicher Entwicklungszeit in Anspruch nehmen. Aber ich habe schon mein Zeitfahrrad zu Hause und setze mich auch fleißig drauf. Aerodynamik und Trittfrequenz sind Dinge, an denen ich arbeiten muss. Meine Trittfrequenz ist beispielsweise etwas zu niedrig. Ich fahre so wischen 80 und 90 Umdrehungen pro Minute, an die 100 sollten es aber sein. Aber das gute ist, dass sich bei mir noch keine Abläufe "reingebrannt" haben und ich Dinge vielleicht etwas leichter verändern kann als andere.
Toni Palzer: "Ich sag' immer, wenn das Skifahren und Autofahren klappt, dann kann man auch mit dem Rad schnell den Berg runter fahren."
Wie sieht es mit Deinen Fähigkeiten im Bergabfahrn aus?
Toni Palzer: Bergab bin ich gut. Ich war bereits im vergangenen Dezember mit dem Team am Gardasee. Mit denen "knalle" ich schon runter. Das passt. Ich sag' immer, wenn das Skifahren und Autofahren klappt, dann kann man auch mit dem Rad schnell den Berg runter fahren.
Und abschließend: Wie geht es in den nächsten Wochen im Training weiter?
Toni Palzer: Ich fliege nun für zwei Wochen nach Gran Canaria und werde mich auf meine Radsaison vorbereiten. Dort stehen neben moderaten Umfängen auch "Sonne tanken" am Programm.
Toni, vielen Dank und alles Gute!
Bild: (c) Philipp Reiter
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