Omega-3-Fettsäuren und das Immunsystem

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den essenziellen Fetten, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung oder Supplemente aufnehmen muss. Besonders wichtig sind die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die vor allem in fettem Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering vorkommen.

Wie Omega-3-Fettsäuren das Immunsystem unterstützen

Das Immunsystem ist auf ein fein austariertes Gleichgewicht zwischen Abwehr und Regulation angewiesen. Übermäßige Entzündungsreaktionen können den Organismus belasten, während eine zu schwache Aktivität Infektionen begünstigt. Omega-3-Fettsäuren wirken an dieser Schnittstelle regulierend:

  • Sie werden in Zellmembranen eingebaut und beeinflussen die Fluidität und Signalweiterleitung von Immunzellen.

  • Aus EPA und DHA entstehen sogenannte Resolvine und Protectine, die aktiv zur Auflösung von Entzündungsprozessen beitragen. Dadurch wird die Dauer und Intensität einer Immunreaktion begrenzt, ohne die Abwehrkraft zu schwächen.

  • Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren die Funktion von T-Zellen, B-Zellen und Makrophagen modulieren und so eine ausgewogene Immunantwort fördern können.

Welche Dosierung ist empfehlenswert

Für gesunde Erwachsene empfehlen Fachgesellschaften in der Regel eine tägliche Zufuhr von 250 bis 500 mg EPA und DHA. In Studien, die immunologische Effekte untersucht haben, werden aber auch häufig höhere Dosierungen von 1 bis 2 g pro Tag eingesetzt. 

Ab etwa 3 g pro Tag kann eine blutgerinnungshemmende Wirkung auftreten, weshalb eine Einnahme über diesen Wert hinaus mit einem Arzt abgestimmt werden sollte.

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Kontinuierliche Einnahme ist sinnvoller

Für die tägliche Unterstützung des Immunsystems ist eine moderate Dauereinnahme sinnvoller als eine kurzfristige, situative Anwendung.

Omega-3-Fettsäuren entfalten ihre Wirkung durch den kontinuierlichen Einbau in Zellmembranen, was mehrere Wochen dauert. Ein akuter „Bedarfsschub“ kann daher nicht durch eine kurzfristig erhöhte Einnahme kompensiert werden.

ute Frage – und hier lohnt ein differenzierter Blick, da EPA und DHA zwar beide immunmodulierend wirken, aber unterschiedliche Schwerpunkte haben:

Wie sollte das EPA/DHA Verhältnis des Omega-3 Fischlöls sein?

  • EPA gilt als die stärker entzündungsmodulierende Fettsäure. Aus EPA entstehen vor allem Resolvine der E-Serie, die aktiv zur Auflösung akuter Entzündungsprozesse beitragen. Studien zeigen, dass EPA besonders relevant ist, wenn es um die Begrenzung überschießender Immunreaktionen geht.

  • DHA ist essenziell für die strukturelle Integrität von Zellmembranen, insbesondere in Nervenzellen und Immunzellen. Es beeinflusst die Signalübertragung in T-Zellen und B-Zellen und trägt damit eher zur feinen Steuerung der Immunantwort bei.

Für die gezielte Unterstützung des Immunsystems scheint ein EPA-betonteres Verhältnis günstiger zu sein. Dieses Verhältnis findet sich auch in einigen Studien, die antiinflammatorische Effekte bei chronischen Entzündungen untersucht haben.

Ein DHA-betontes Verhältnis ist eher bei kognitiven Themen (Gedächtnis, Nervensystem, Entwicklung) von Vorteil, weniger bei der unmittelbaren Unterstützung der Immunbalance.

Ergänzung mit Vitamin D3 und Vitamin C

Eine Basisversorgung mit Vitamin D3 und Vitamin C bildet ein stabiles Fundament für das Immunsystem. Vitamin D3 reguliert über 1000 Gene und beeinflusst die Aktivität von Immunzellen direkt.

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Vitamin C ist ein starkes Antioxidans, das freie Radikale abfängt und die Funktion von Phagozyten unterstützt. In Kombination mit Omega-3-Fettsäuren entsteht ein synergetischer Effekt: während Vitamin D3 und C die Aktivierung und Schutzmechanismen von Immunzellen verbessern, sorgen EPA und DHA dafür, dass überschießende Entzündungen gezielt abgefangen werden.

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Häufig gestellte Fragen zu Omega-3-Fettsäuren und Immunsystem

1. Reicht eine fischreiche Ernährung aus oder sind Supplemente notwendig

Wer zwei bis drei Portionen fettreichen Fisch pro Woche isst, kann den Bedarf grundsätzlich decken. In der Praxis gelingt dies jedoch vielen Menschen nicht, weshalb Supplemente eine verlässliche Alternative sind.

2. Ist eine dauerhafte Einnahme sicher

Ja, eine tägliche Zufuhr von 250 bis 2000 mg EPA und DHA gilt als sicher. Eine längerfristige Einnahme ist notwendig, damit die Fettsäuren kontinuierlich in Zellmembranen eingelagert werden.

3. Kann man Omega-3-Fettsäuren „auf Vorrat“ einnehmen, wenn man merkt, dass das Immunsystem schwächelt

Nein, eine kurzfristige Erhöhung entfaltet keine unmittelbare Wirkung auf das Immunsystem. Entscheidend ist die regelmäßige und längerfristige Aufnahme.

4. Welche Form ist am besten

Omega-3-Fettsäuren sind als Fischöl- oder Algenölkapseln erhältlich. Algenöl bietet eine pflanzliche Alternative mit vergleichbarer Bioverfügbarkeit.

5. Welche Nebenwirkungen können auftreten

In höheren Dosierungen kann es zu leichten Verdauungsbeschwerden wie Aufstoßen kommen. Ab ca. 3 g pro Tag steigt die blutgerinnungshemmende Wirkung, was für Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder bei Einnahme von Antikoagulanzien relevant ist.

Allgemein häufig gestellte Fragen zu Omega-3-Fettsäuren

1. Tragen Omega-3-Fettsäuren zur Herzgesundheit bei

Ja, sie senken Triglyzeridspiegel und wirken gefäßschützend.

2. Haben sie einen Einfluss auf die Gehirnfunktion

DHA ist ein Hauptbestandteil von Nervenzellmembranen und wird mit einer verbesserten kognitiven Leistungsfähigkeit und Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht.

3. Helfen Omega-3-Fettsäuren bei Muskelregeneration

Es gibt Hinweise darauf, dass EPA und DHA muskuläre Entzündungen nach intensiver Belastung reduzieren und die Regeneration fördern können.

4. Gibt es Unterschiede zwischen Fischöl und Algenöl

Beide enthalten EPA und DHA. Fischöl wird aus Kaltwasserfischen gewonnen, Algenöl direkt aus Mikroalgen und ist daher für Vegetarier und Veganer geeignet.

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