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Mit dem Einkaufen fortfahrenAndrea Mayr war sein Highlight der Berg- und Traillauf Weltmeisterschaften 2023, die Organisation stellte sich als perfekt und die Streckenwahl als spektakulär heraus - das ist die Bilanz des TV-Experten und Bergläufers Markus Kröll nach einer Ultra-Ausdauerwoche in Innsbruck.
Markus, eingangs herzliche Gratulation zur Deinem richtig guten Job als TV-Experte. Wie hat es Dir gefallen?
MARKUS KRÖLL: Für mich war es eine spannende neue Erfahrung und wenn ich mir das Feedback so ansehe, dann war mein Beitrag im ORF auch sehr gelungen.
Diese WM war für unseren Sport ein wichtiger und großer Schritt
Die Organisation der Berg- und Traillauf Weltmeisterschaften in Innsbruck erhielt rundum positive Resonanz. Teilst Du diese Meinungen uneingeschränkt?
MARKUS KRÖLL: Absolut. Innsbruck war richtig, richtig gut. Diese WM war für unseren Sport ein wichtiger und großer Schritt. 1300 Athleten aus 68 Nationen, der längst überfällige Zusammenschluss von World Mountain Running Association (WMRA), International Trail Running Association (ITRA), International Association of Ultrarunners (IAU) unter dem Schirm von World Athletics (WA), aber auch das perfekte Wetter waren die beste Werbung für diesen weltweit boomenden Sport. Die Zuwachsraten lagen ja schon bisher bei über zehn Prozent pro Jahr und das wird sich noch steigern.
Der Zusammenschluss von WMRA, ITRA und der IAU unter dem Schirm von World Athletics (WA) war längst überfällig.
Die Strecken bekamen viel Lob, die TV Bilder waren spektakulär, das Wetter atemberaubend.
MARKUS KRÖLL: Ja, in der letzte Woche hat sich alles perfekt ergänzt. Ich fand die Vertical Strecke richtig gut. Hier gab es vereinzelt Kritik an den Engstellen im ersten Teil des Rennens, aber ich denke das gehört dazu. Hier muss ich mich halt perfekt positionieren um dann auch eine entsprechende Gruppe zu erwischen. Beim Trail Long war die Strecke wegen der vielen Höhenmeter wirklich extrem, vielleicht zu extrem. Der Veranstalter musste den Kurs aber wegen der Schneelage kurzfristig ändern und so kam dann diese noch anspruchsvollere WM Strecke zustande. Der Mountain Classic Kurs in und um Innsbruck war gespickt mit Schlüsselstellen, sowohl bergauf, als auch bergab - das war allererste Sahne. So geht Berglauf-WM!
Was war Dein sportliches Highlight?
MARKUS KRÖLL: Natürlich der Sieg von Andrea Mayr im Verticalbewerb. Sie hat sich perfekt auf diese WM vorbereitet, war in Top Form und zeigte auch taktisch ein weltmeisterliches Rennen. Abseits davon konnte man aber nicht mit allen Leistungen des Österreichischen Teams zufrieden sein. Wenn man das jetzt realistisch auseinanderdröselt, dann war Andrea das absolute Glanzlicht des Teams.
Bei so einem Großereignis müssen viele Dinge zusammenpassen und das passiert nicht von alleine. Thomas Roach konnte seinen "Heimvorteil" perfekt nutzen, viele in unserem Team nicht.
Im Gegensatz zu Frankreich oder der Schweiz: Wie viel Freude machten Dir die Leistungen der Österreichischen Mannschaft insgesamt?
MARKUS KRÖLL: In Frankreich, der Schweiz aber auch in Italien wird insgesamt sehr gut gearbeitet. Das beginnt bei der Wertschätzung für Berg- und Traillauf im Verband und reicht bis hin zur Arbeit bei den Athleten selbst. Klar gibt es dort viel mehr Läufer, aber der in Innsbruck lebende Brite Thomas Roach arbeitet Vollzeit, kauft sich seine Laufschuhe selber und wird WM-Zweiter im Trail Short Bewerb über 45 Kilometer. Da haben einige Nationalteammitglieder bessere Möglichkeiten, nutzen sie aber nicht. Bei so einem Großereignis müssen eben viele Dinge zusammenpassen und das passiert nicht von alleine. Thomas Roach konnte seinen "Heimvorteil" perfekt nutzen, viele in unserem Team nicht.
> Trail Running: Hydration & Regeneration
Markus, vielen Dank für das Gespräch.
Steckbrief
Markus Kröll (50)
Geboren: 17. März 1972
Wohnort: Mayrhofen/Tirol
Größe/Gewicht: 1,74 m/60 kg
Beruf: Restaurator
Familienstand: Freundin/eine gemeinsame Tochter
Wichtigste Erfolge
Sieger des Red Bull Dolomitenmanns, 6-facher EM- und WM-Medaillengewinner, Berglauf-Gesamtweltcup 5.
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