Ein Marathon-Abenteuer beginnt im Winter

Es mag nicht zur Jahreszeit passen, aber Bilanz gezogen wird nun einmal am Ende einer Saison. Das gilt etwa für die große österreichische Marathon-Studie, die kürzlich veröffentlicht wurde. Derzufolge beendeten im ablaufenden Jahr 8431 Läufer eine der fünf Veranstaltungen über 42,195 Kilometer. Die Tendenz: gleichbleibend hoch, Linz, Wachau, Salzburg und Graz bestechen durch ihre Qualität, was auch für Wien gilt. Dort allerdings war der größte Rückgang an Finishern zu verzeichnen, was nichts mit der Organisation von Wolfgang Konrad zu tun hat. Der buchstäblich erfolgte Einbruch beim Vienna City Marathon wird mit der Hitze am Renntag argumentiert - und eben hier sollten Marathon-Aspiranten ansetzen. Denn die Temperatur beeinflusst das Laufabenteuer nachhaltig, der Flüssigkeitshaushalt korreliert direkt mit den äußeren Einflüssen.

Je 10 bis 15 Minuten: 100ml Wasser + 125mg Natrium + 50mg Kalium

Faustregel: Wasser + Salze + Zucker. 0,1 Liter Wasser sollten pro gelaufener Zeit von 10 bis 15min ausgeglichen werden, bei Hitze entsprechend mehr. In diesen 0,1 Liter Wasser sollten 125mg Natrium und 50mg Kalium enthalten sein, sowie je nach Verträglichkeit auch Glukose. Wasser alleine eignet sich fraglos fürs Kühlen, für eine nachhaltige Nahrungsaufnahme über einen längeren Zeitraum von drei, vier oder gar fünf Stunden reicht das allerdings nicht aus. Mineralstoffe und Kohlenhydrate wollen zugeführt werden, der Körper verlangt bei physischer Auslastung nach mehr.

Fuel plan

Wer ein Marathon-Abenteuer plant, darf also seine Verpflegungsstrategie nicht erst in den Wochen vor der Veranstaltung planen - er sollte es tunlichst am Beginn des Trainingszyklus im Winter tun. Denn Sportgetränke und Energieriegel oder Gels soll auf Verträglichkeit geprüft werden, um dann im Rennen unliebsame Erfahrungen zu vermeiden. Das Konzept "Weniger ist mehr" erweist sich als zielführend, der Geschmack darf nicht der übergeordnete Parameter sein. Funktionsdrinks dürfen nicht durch Geschmack bestechen, sondern allein durch ihre Inhalte und die daran gekoppelte Nachhaltigkeit in der Sportausübung.