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Mit dem Einkaufen fortfahrenLisa Hauser (25) wittert nach dem Saisonauftakt in Östersund (SWE) Morgenluft. Nach einer durchwachsenen Saison spekuliert die Biathletin aus Reith bei Kitzbühel sogar mit Stockerlplätzen.
Gratulation zu Ihrem 14. Platz beim Saisonauftakt in Östersund (Sprint). Konnten Sie damit zu Saisonbeginn rechnen?
Hauser: Ich bin froh, denn nach den Sommer-Testrennen war ich nicht so positiv eingestellt, das löste bei mir Unsicherheit aus. Wenn mir jemand dieses Ergebnis vor zwei Wochen gesagt hätte, dann hätte ich das nicht geglaubt.
Was war im Sommer schiefgegangen?
Hauser: Wir trainierten in Martell auf 1800 Meter, ich fühlte mich fit und hatte keine Wehwehchen. Aber die Trainingsumstellung - seit heuer sind Julia Schwaiger und ich in der Gruppe der Jungs dabei - war dann vielleicht doch zu viel.
"Wir waren bei den Burschen dabei und in den Einheiten hoch motiviert."
Wie zeigte sich das?
Hauser: Wir waren bei den Burschen dabei und in den Einheiten hoch motiviert. Aber irgendwann bin ich in ein Loch gefallen und musste eine längere Erholungsphase folgen lassen. Danach ging es schnell wieder besser.
Sie haben eine weitere Umstellung hinter sich - nicht die erste in den vergangenen Saisonen.
Hauser: Vergangenes Jahr war noch Walter Gapp mein Trainer, jetzt sind wir ausschließlich bei Ricco Groß (ÖSV-Cheftrainer/u.a. vierfacher Olympiasieger, GER, Anm.d.Red.). Das passt für uns sehr gut.
Wie ist es für zwei Damen, in einer Gruppe von Jungs unterzukommen.
Hauser (lacht): Man muss den Schmäh der Jungs verstehen, das gelingt uns sehr gut. Sie sind sehr wichtig für uns, stehen uns mit Rat und Tat zur Seite.
Inwiefern hilft das einer arrivierten Sportlerin wie Ihnen?
Hauser: Leute wie Julian (Eberhard), Dominik (Landertinger oder Sam (Simon Eder), sind alle Weltklasse, die helfen dir überall, etwa auf dem technischen Sektor. Sie laufen hinter dir, überholen dich. Wenn dann einer wie Julian Tipps gibt wie "Knie bergauf innen halten", dann profitierst du ungemein davon. Die Eigenwahrnehmung ist eben eine andere.
"Man sieht schließlich bei den Italienern, wie die Damen in der gemischten Gruppe aufleben. Die sind megaerfolgreich, weil Männer einfach immer einen Schritt voraus sind und sich eine wie Dorothea Wierer daran orientieren kann."
Sie scheinen sich in dieser Umgebung wohlzufühlen.
Hauser: Wenn diese Gruppe so zusammenbleiben könnte, wäre es schön. Man sieht schließlich bei den Italienern, wie die Damen in der gemischten Gruppe aufleben. Die sind megaerfolgreich, weil Männer einfach immer einen Schritt voraus sind und sich eine wie Dorothea Wierer daran orientieren kann.
Ein Stichwort - die Südtirolerin ist das Maß aller Dinge im Sport. Sie ist auch in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit offensiv. Hilft ihre Präsenz auch dem Sport?
Hauser: Es macht den Sport nicht besser, aber sie tritt dadurch publikumswirksam auf und erhält wohl bessere Sponsoren.
Wäre diese Omnipräsenz auch etwas für Sie?
Hauser: Ich gebe mir Mühe, etwas von mir preiszugeben, aber ich bin da doch ein wenig im Zwiespalt.
Im Massenstart und in der Verfolgung möchte ich aufs Stockerl. Letztes Jahr passte es nie ganz zusammen, aber heuer müsste es vom Niveau her passen. Ich bin recht zuversichtlich
Wie definieren Sie Ihre heurigen Saisonziele?
Hauser: Im Massenstart und in der Verfolgung möchte ich aufs Stockerl. Letztes Jahr passte es nie ganz zusammen, aber heuer müsste es vom Niveau her passen. Ich bin recht zuversichtlich.
Wo besteht noch Luft nach oben?
Hauser: Auf der Schlussrunde habe ich sicher noch Reserven. Wenn die Form stimmt, dann geht es jedenfalls schneller.
Ich nehme mir meinen eigenen Honig mit
Sie gelten als heimatverbunden und gesundheitsbewusst. Wie äußert sich das?
Hauser: Ich nehme mir meinen eigenen Honig mit. Das ist auch deshalb speziell, weil er von den beiden Ex-Biathleten Hans-Peter Foidl und Hans Achorner gemacht wurde. Außerdem nehme ich von meiner Mama immer ein Glas eingemachte Grantn mit (Preiselbeeren, Anm.).
Sind Sie, was Ernährung anbelangt, auf Besonderheiten bedacht?
Hauser: Ich passe auf, vor Wettkämpfen beschränke ich mich auf Eierspeis und Kartoffel, dazu wenig Gewürze. Abgebratenes meide ich eher, der Speiseplan sollte dennoch abwechslungsreich sein. Und ich verwende zusätzlich Supplemente der Marke Sportlabor.
Was genau darf in Ihrer Sporttasche nicht fehlen?
Hauser: Der Recovery-Drink kommt unmittelbar nach der Belastung, auch Zink, Selen, sowie Vitamin C und D sind ständige Begleiter. Ich habe mir in diesem Jahr die Innsbrucker Produktionsstätte von Andreas Ratz angeschaut: Mein Vertrauen in die Produkte ist sehr groß, auch weil sie in Tirol gemacht werden.
Wie vorsichtig sind Sie, wenn es um Infekte geht?
Hauser: Ich muss immer aufpassen, einmal in der Saison erwischt es mich im Regelfall. Das wirft einen weit zurück, deshalb wappnet man sich mit regelmäßigem Händewaschen, mit einem stets mitgeführten Desinfektionsmittel. Und Händegeben - das hängt von der Situation ab. Wer Ausdauersportler kennt, weiß um die Vorsicht.
Bild: (c) Lisa Hauser