Die wunderbare Entwicklung der Lisa Hauser

Lisa Hauser, 27, Biathletin aus Reith bei Kitzbühel, stürmt in ihrer bisher erfolgreichsten Saison 2020/2021 sieben Mal aufs Podium, zwei Mal davon steht sie ganz oben. Bei der Biathlon WM im Slowenischen Pokljuka gewinnt sie WM-Gold im Massenstart und darüber hinaus zwei Mal Silber (Verfolgung, Mixed Relay), 2x WM-Silber. Österreichs neuer Winter-Shooting Star plaudert mit uns über ihre bisher erfolgreichste Saison, Olympia und ihre Gedanken am Schießstand.

Lisa, gleich eingangs herzliche Gratulation zu deiner bisher erfolgreichsten Saison! Beim Auswählen der Überschrift konnten wir uns zwischen "der wunderbaren Verwandlung der Lisa Hauser" und "der wunderbaren Entwicklung der Lisa Hauser" nicht entcheiden. Wir haben am Ende die Entwicklung gewählt. Korrekt?

Lisa Hauser: Vielen Dank. Ja, Entwicklung trifft definitiv besser zu. In dieser Saison habe ich den Lohn für jene Dinge, an denen ich in den vergangenen drei Jahren konsequent gearbeitet habe, bekommen. Ich habe beispielsweise vor drei Jahren so richtig damit bekonnen ins Krafttraining zu investieren und der Körper benötigt einfach seine Zeit, um diesen Reiz in Leistung umzusetzen. Heuer sind wahrscheinlich ein paar positive Inputs zusammengekommen. Oft sind es eben die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. 

Oft sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.

Im kommenden Winter stehen Olympische Winterspiele an. Das Timing ist perfekt, oder?

Lisa Hauser: Ja, das passt. Ich werde meinen Weg konsequent weiter gehen und auch in Peking mein Bestes geben.

Mit dem Ziel Edelmetall?

Lisa Hauser: Ich möchte meine Entwicklung fortsetzen und mache sicher nicht den Fehler mir jetzt zu viel Druck aufzuerlegen oder viel Neues auszuprobieren. Wir werden dann sehen was rauskommt.

In welchen Bereichen hast Du Dich heuer besonders gesteigert?

Lisa Hauser: Sicher im Laufen. Ich bin jetzt total happy mit der Konstanz meiner Laufleistungen. Ich bin beständig vorne mitgelaufen, habe in allen Rennen gute Leistungen gezeigt. Für mich ist es wichtig, dass es nicht nur einzelne Ausreißer nach oben gibt, sondern dass ich in jedem Wettkampf läuferisch bei den Top-Leuten dabei bin. Das finde ich cool und das macht mich auch sehr stolz.

Für mich ist es wichtig, dass es nicht nur einzelne Ausreißer nach oben gibt, sondern dass ich in jedem Wettkampf läuferisch bei den Top-Leuten dabei bin. Das finde ich cool und das macht mich auch sehr stolz.

Zum Schießen: Was geht Dir durch den Kopf, wenn Du zum Schließstand läufst?

Lisa Hauser: Das ist schwer zu sagen. Implizit ist einem kurz vor dem Schießstand schon sehr wohl bewusst, dass es nun um die Top-Platzierung geht. Man muss aber ruhig bleiben, bei der Sache sein und vor allem keine Flüchtigkeitsfehler machen.

Kann man beim Schießen riskieren oder macht das keinen Sinn?

Lisa Hauser: Situationsbedingt gibt es Settings, in denen man schon riskieren kann. Wenn man zwar nah am Podium dran ist, aber wenn man gleichzeitig weiß, dass man ohne Risiko maximal vierter wird, dann schießt man mit Risiko.

Ich schaue entsprechend auf mich und habe mittlerweile einen "trainierten Hausverstand" und ein gutes Gefühl dafür was für mich passt und was ich brauche.

Du hast vor zwei Jahren damit begonnen mit der Herrenmannschaft zu trainieren und hast Dich damals in der gemischten Gruppe sichtlich wohl gefühlt. Trainierst Du immer noch mit den Männern?

Lisa Hauser: Diese Gruppe ist in dieser Form nicht zusammengeblieben. Wir trainieren nun wieder als reines Frauenteam. Ich habe in den vergangenen vier Jahren immer wieder neue Trainingskonstellationen gehabt. Diese Übergänge und fortwährend neue Trainer - all das war für mich nicht einfach. Ich schaue jetzt aber auch entsprechend auf mich und habe mittlerweile einen "trainierten Hausverstand" und ein gutes Gefühl dafür was für mich passt und was ich brauche. Ich habe den richtigen Mix aus Trainingsgruppe, Coach und Gefühl gefunden. Ich fühle mich insgesamt sehr wohl. Ich habe ein ausgezeichnetes Umfeld. Dominik Landertinger etwa unterstützt mich mit richtig guten Tipps. Das hilft sehr.

Wie sehen Deine nächsten Wochen aus?

Lisa Hauser: Ich habe nach dem letzten Saisonrennen im März noch eine Woche trainiert. Das mache ich immer so, nur war heuer natürlich runderum viel mehr los. In dieser Woche habe ich mit dem Lauftraining begonnen, bevor es dann Anfang Mai mit der Saisonvorbereitung so richtig los geht.

Noch kurz zu Deiner Supplementierung. Gibt es ein oder zwei Eckpfeiler, die Dir besonders wichtig sind?

Lisa Hauser: Zwei Dinge sind mir besonders wichtig. Zum einen ist der Mineralstoffdrink im Training mein täglicher Begleiter. Zum anderen lege ich sehr viel Wert auf die effiziente Regeneration. Ich habe den Recoverydrink etwa nach jedem Zieleinlauf griffbereit. Meistens dauert es mindestens eine Stunde bis ich im Hotel bin und genau das ist das, für die Regeneration, so wertvolle Zeitfenster.

Vielen Dank, Lisa und alles Gute für die Olympiavorbereitung!

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