Die Nummer sitzt

Thomas Farbmacher ist kopfstark, konzentriert und vielleicht der Trail Runner mit der steilsten Formkurve der Alpen. Wie? Mit Fleiß, der nötigen Ruhe und der perfekten Startnummer.

Der Rookie-Marathon in 3:50 Stunden, ohne Vorbereitung versteht sich …

Bis 2012 lebt der gelernte Tischler das normale Leben eines 26-jährigen: Lässig ungesund und immer für eine Party zu haben. Bis ihn ein guter Freund zu einem Marathonlauf anstachelt. „Klingt gut“, sagt Thomas und macht sich an die Vorbereitung. Ein Mal 15 Kilometer sollten reichen (ja, richtig gelesen: 1x 15 Kilometer). „Das fühlt sich gut an“ befindet der designierte Marathonläufer und läuft nach einigen Tagen Erholung seinen ersten Marathon locker in 3:50 Stunden.

Jede Woche ein Ruhetag

Fast Forward: 2017 gehört Thomas Farbmacher zu den besten Trail Runnern des Landes. Sein Weg dorthin liest sich viel unspektakulärer als sein Marathondebut. „Ich trainiere um die 100 Kilometer pro Woche. In Spitzenwochen mache ich zwar bis zu 160 Kilometer, aber immer mit einem Ruhetag.“ Auf die Frage, ob dieser Ruhetag, wie bei so vielen Athleten eher Unruhe erzeugt, kommt die nüchterne Antwort: „Nein, überhaupt nicht. Den brauche ich und den genieße ich.“ Vielleicht liegt genau in dieser Ruhe und Konzentration die Stärke des Thomas Farbmacher? Seine Leistungsbilanz der letzten Jahre liest sich jedenfalls ziemlich beeindruckend, etwa am Beispiel seiner Karwendellaufbilanz.

2012: 6:02:13 Stunden – Platz 53
2013: 5:02:01 Stunden – Patz 22
2014: 4:42:02 Stunden – Platz 5
2015: 4:22:35 Stunden – Platz 3

Karwendellauf, der Erlöser?

Dass Thomas Farbmacher den Karwendellauf gewinnen will versteht sich von selbst. „Ich arbeite seit eineinhalb Jahren halbtags. Das gibt mir erstmal mehr Zeit zur Regeneration, aber ich weiß auch, dass ich beim Trainingspensum noch Platz nach oben habe. Genau diesen Joker werde ich in den nächsten Jahren in aller Ruhe ausspielen“. Nach einem Karwendellaufsieg wäre aber noch lange nicht Schluss. „Nein, nein“, bekräftigt der 64 Kilogramm schwere Hopfgartner, „da habe ich noch viele Ideen, wie etwa den Transvulcania, dem Ultratrailrennen schlechthin …”

Die perfekte Startnummer

Emotionaler Höhepunkt 2016 war der Sieg beim Salomon Zugspitz-Ultra-Trail. Hier saß, wie auch bei allen anderen Bewerben, die Startnummer wieder perfekt. „Das ist schon ein bisschen ein Tick von mir“, Thomas lacht, „die Nummer muss stets ganz gerade und perfekt positioniert sein.“