Teresa Stadlober: "Ich konnte im Sommer kaum trainieren"

Die Heim-WM in Seefeld verlief für Langläuferin Teresa Stadlober nicht nach Wunsch. Die 26-jährige Steirerin, eine akribische Arbeiterin, richtet den Fokus schon auf neue Ziele aus.

Wie geht's Ihnen nach einem Sommer, der einer durchwachsenen Heim-WM in Seefeld folgte?

Stadlober: Eigentlich ganz gut, zwei FIS-Rennen (2. Leistungsstufe, Anm.) in Finnland habe ich ja bereits hinter mir. Platz 2 bei einem Skating-Rennen, Platz 4 in einem Sprint. In der finnischen Kälte benötigt es Trockenwachs, in unseren Breitengraden greift man zu Klister. Man sieht also zu Beginn immer, wo man steht.

Und wo stehen Sie?

Stadlober: Die beiden Rennen passten, aber man darf nicht vergessen: Ich konnte im Sommer kaum trainieren, eine Gelenksüberlastung im Mittelfuß ließ keinen klassischen Schritt zu (Spezialdisziplin, Anm.). Es war nichts Wildes, aber zwischen Ende Juli und August konnte ich nur den Oberkörper trainieren und Zugtraining machen. Im September begann ich langsam mit Skating, erst im Oktober mit klassischem Langlauf...

Das verheißt nichts Gutes für die anstehende Saison.

Stadlober: Trainingsumfang und intensive Einheiten fehlen mir. Darum möchte ich die ersten Rennen nutzen um für die Tour de Ski Ende des Jahres in Form zu kommen.

Ausdauersportler sind ständig am Limit. Wie wirken Sie drohenden Infekten entgegen?

Stadlober: Es geht darum, das Immunsystem nach intensiven Einheiten zu stärken, die Speicher aufzufüllen. Wenn es zu einer Verkühlung kommt, kannst du zwei Wochen streichen, letztes Jahr passierte das leider immer wieder.

Worauf setzen Sie?

Stadlober: Zink-Selen-OPC Immun Kapseln, B-Complexx, Acerola Plus, Recovery und Protein-Shake sind meine ständigen Wegbegleiter. Dazu noch die All-in-one Sticks für unterwegs.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel meinte, man würde die kleine Gruppe hoffnungsvoller Langläufer nach Kräften unterstützen. Kam es nach der vergangenen Saison hier zu Einschränkungen?

Stadlober: Wir haben verletzungsbedingt viel daheim trainiert, da die Entscheidung erst im Juli umgesetzt wurde. Wir sind froh, dass das jetzt offiziell besiegelt wurde und ich zu allen Weltcups reisen kann.

Wie definieren Sie heuer die Ziele, wo doch keine Großereignisse anstehen?

Stadlober: Heuer geht man es ruhiger an. Ich richte es auf Tour de Ski (Dezember/Jänner, Mitteleuropa) und die Ski-Tour 2020 aus (Februar, Skandinavien; jeweils Etappenrennen im Rahmen des Weltcups, Anm.).

Alles verlagert sich angesichts der Defizite in der Vorbereitung wohl zeitlich nach hinten.

Stadlober: Das stimmt, es verlief anders wie geplant. Ich will in erster Linie fit bleiben, den vergangene Saison hat es mich öfter erwischt. Das Ziel sind die Top 10.

Denkt man schon an die WM 2021 in Oberstorf (GER) oder Olympia 2022 in Peking (CHN)?

Stadlober: Mit Sicherheit! Bei der Vor-WM in Oberstdorf bekommt man diese Saison schon ein wenig WM-Feeling.

Quelle: TT/Florian Madl; Bild: (c) NordicFocus;